Online-Konferenz „Perspektiven und Potentiale für pflegende Angehörige“ gab Anstoß für vertiefte Diskussion

Erfolg der Premiere mit nahezu 400 Gästen – Neuauflage der Veranstaltung von Two Next inclusion voraussichtlich Anfang 2023

Wien, 01.02.2022 – Fünf Abende lang lief die erste Online-Konferenz „Perspektiven und Potentiale für pflegende Angehörige“ (von 20.-26.01.). In den Diskussionsrunden wurden konkrete Herausforderungen für pflegende Angehörige identifiziert sowie Lösungsmöglichkeiten für Unternehmen, Politik und Gesellschaft skizziert.
Nicole Traxler, Obfrau des Veranstalters „Two Next inclusion – Verein zur Förderung von sozialer, digitaler und finanzieller Inklusion“, erklärt: „Wir waren von dem großen Interesse überrascht und freuen uns über das Ergebnis. Bis zu 75 Personen haben gleichzeitig an den Diskussionen teilgenommen, insgesamt haben wir nahezu 400 Personen ins Gespräch gebracht.“ Die Konferenz lieferte wichtige Beiträge für künftige Aktivitäten, „bei unserer laufenden Arbeit an Online-Lösungen zur Entlastung pflegender Angehöriger werden wir voraussichtlich einen besonderen Schwerpunkt auf pflegende Eltern legen“, kündigt Traxler an.

Auch Arbeitgeber:innen gefordert, betroffene Fachkräfte zu unterstützen

Boris Marte, Vorstandsvorsitzender der ERSTE Stiftung, betont die wachsende Brisanz des Themas: „Pflege betrifft eine große Mehrheit unserer Gesellschaft – viele schon heute und noch mehr Menschen in einer nahen Zukunft. Daher hat es noch viel mehr gesellschaftliche und politische Aufmerksamkeit verdient. Die Diskussionen mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Praxis und Privatwirtschaft haben uns gezeigt, dass wir vor einem Umbruch stehen.“ Darauf müssten sich auch Arbeitgeber:innen einstellen, etwa um betroffene Fachkräfte zu halten oder für sie Beschäftigung erst möglich zu machen. „Besonders deutlich wurde aufgezeigt, dass wir in Hinblick auf die Digitalisierung in der Pflege in Europa erst am Anfang steht und Online-Unterstützungsangebote großes Potenzial haben.“

Bilanz und Ausblick durch Referent:innen und Beteiligte

Die Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger, Birgit Meinhard-Schiebel, zieht ein positives Resümee: „Nach dieser Konferenz, aber auch anderen Veranstaltungen zum Thema Angehörigenpflege in Österreich ist klar, dass kein Weg daran vorbeiführt, sie auf der politischen Agenda des Gesundheits- und Pflegebereiches als wichtige Zielgruppe, aber auch als Agierende und PartnerInnen im Pflegebereich zu sehen und einzubinden. Sie sind der größte Pflegedienst Österreichs, ohne sie würde das Pflegesystem zusammenbrechen.“


Für die pflegende Mutter Claudia Sengeis ist „es so unglaublich wichtig, dass auch wir endlich mit in den Fokus rücken, weil das Thema Pflege sich fast ausschließlich um die Pflege von älteren Personen dreht. Wir haben in Österreich zwischen 16 und 18 % an Menschen mit sichtbaren und unsichtbaren Behinderungen und es gibt dafür immer noch nicht die richtigen und passenden Anlaufstellen für Eltern und Angehörige, um alle Bedürfnisse abdecken zu können.“


Die Gesundheitswissenschafterin an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg, Annette Astrid Franke, erläutert: „Gerade bei planbaren Auszeiten wünschen sich die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen ambulante Versorgungsalternativen zur Kurzzeitpflege. Die Vorteile werden im gewohnten Umfeld, vertrauten Routinen und vor allem in der größeren Individualität und Ressourcenorientierung der Versorgungskonzepte gesehen. Hier wäre die Bündelung verschiedener Akteure in den Kommunen und gezielte Vernetzungen etwa der kommunalen Verwaltung, ambulanter Dienste, Tagespflege und stationärer Träger ein wichtiger Schritt.“  Franke weist auch darauf hin, dass „die Häufigkeit von ,Distance Caregiving‘ wird aufgrund der steigenden Mobilitätsanforderungen am Arbeitsmarkt und veränderten Familienformen künftig zunehmen wird.


Und Konferenzmoderator Nonno Breuss merkt an: „Der Unterschied zwischen ,pflegebedürftigen‘ und ,normalen‘ Menschen ist weniger der Grad der existenziellen gegenseitigen Abhängigkeit als das Ausmaß an Beziehungsdichte.“ Sein persönliches Fazit: „Die Konferenz mitzugestalten war gleichzeitig ein Kraftaufwand und ein großes Geschenk. Sie war von vielen Menschen getragen und es ist gelungen einen verdrängten Teil des Lebens ein Stück weiter reinzuholen. Das fand ich superschön.“

Diskussionen online abrufbar

Die Videos zu den einzelnen Diskussionsrunden und weiteren Elementen der Konferenz „“ sind hier via YouTube abrufbar https://www.youtube.com/user/ERSTEFoundation. Darin finden sich die Impulsreferate und Diskussionsbeiträge u.a. von Dr.in Eva Höltl (Leiterin Gesundheitszentrum, Erste Bank Österreich, Vorstandsmitglied der ERSTE Stiftung und Vizevorsitzende im Fachausschuss Psychosozialer Bereich des Obersten Sanitätsrats), Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Hanna Mayer (Leiterin Fachbereich Pflegewissenschaft, Karl-Landsteiner-Privatuniversität), Mag.a Manuela Vollmann (Geschäftsführerin, abz*austria) sowie Dr. Thomas Wochele-Thoma (Ärztlicher Leiter, Caritas der Erzdiözese Wien und Co-Investigator, Ludwig-Boltzmann-Institut Digital Health and Patient Safety).


Für Anfang 2023 ist bereits die nächste derartige Konferenz geplant. Wer daran Interesse hat, erhält alle Infos über den „Alles Clara“-Newsletter; die Anmeldung ist via https://alles-clara.at/ möglich.

Das Netzwerk hinter der Konferenz: Die Konferenz wird von Freirad und ERSTE Stiftung unterstützt. Sie ist Teil des Projekts “Innovationsnetzwerk zur Entlastung pflegender Angehöriger in Österreich”. Dieses Projekt wird durch Two Next inclusion, Caritas der Erzdiözese Wien, Lebenshilfen Soziale Dienste, Ludwig-Boltzmann-Institut Digital Health and Patient Safety und semanticlabs GmbH umgesetzt. Dieses Projekt wird aus Mitteln der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung gefördert und im Rahmen des Programms Laura Bassi 4.0 mit freundlicher Unterstützung des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) durchgeführt.

Kontakt für Medienanfragen:

Two Next inclusion
Nicole Traxler
M: +43 664 8574848
nicole.traxler@two-next-inclusion.org

Dieses Projekt wird aus Mitteln der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung gefördert und im Rahmen des Programms Laura Bassi 4.0 mit freundlicher Unterstützung des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) durchgeführt.

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Unsere Ziele

Aufbau des Innovationsnetzwerk

Durch die Zusammenarbeit von pflegenden Angehörigen, Forschenden und Projektmitarbeitenden sowie dem Wissen aus der Pflegepraxis werden die vorhandenen Kompetenzen erfasst und die gemeinsame Entwicklung von innovativen Lösungen vorangetrieben.  

Digitale Angebote schaffen

Das Netzwerk schafft nachhaltige digitale Unterstützungsangebote, die langfristig zur Entlastung pflegender Angehöriger beitragen. Diese ergänzen bestehende Angebote sinnvoll.

Öffentliches Bewusstsein steigern

Das Projekt macht Herausforderungen von pflegenden Angehörigen sichtbar, erhöht das Bewusstsein für die gesellschaftliche Relevanz des Themas und zeigt den notwendigen Bedarf weitere Unterstützungsressourcen bereitzustellen.
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Fokus 2021: Distance Carers

Das Netzwerk nimmt Distance Carers als erste Zielgruppe in den Fokus.
Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie mindestens eine Stunde von ihren Angehörigen oder nahestehenden Personen entfernt wohnen. Dennoch sind sie sehr intensiv in den Alltag des zu Pflegenden eingebunden. Daraus ergeben sich ganz besondere Herausforderungen für die Angehörigen, wie beispielsweise, dass sie im Notfall nicht spontan vor Ort sein können.  

Netzwerkkonferenz 2022

Im Zuge der Netzwerkkonferenz 2022 möchten wir die Themen Angehörigenpflege, Distanz und Digitalisierung gemeinsam mit Expertinnen und Experten, sowie Betroffenen diskutieren. Wir laden Sie herzlich zu diesen online Beiträgen und Diskussionen herzlich ein!

Coming soon

Sie kümmern sich um eine nahestehende Person, die nicht in Ihrer Nähe wohnt? Organisieren Arztbesuche oder praktische Unterstützung vor Ort?
Sie forschen im Bereich Angehörigenpflege?
Haben Sie Lust, mit uns über Distance Carers zu sprechen?

Melden Sie sich bei uns: hello@two-next-inclusion.org
Wir freuen uns über den Austausch mit Ihnen!

Konferenz 2022

Wir laden sie recht herzlich zu unserer Online-Konferenz von 20.-27. Jänner 2022, mit Gästen aus der Forschung und Praxis ein. Wir freuen uns auf spannende Vorträge zum Thema pflegende Angehörige und digitale Möglichkeiten.  
Wir laden sie recht herzlich zu unserer Online-Konferenz von 20.-27. Jänner 2022, mit Gästen aus der Forschung und Praxis ein. Wir freuen uns auf spannende Vorträge zum Thema pflegende Angehörige und digitale Möglichkeiten.  

Konsortium

Caritas der Erzdiözese Wien
Innovation Management
Netzwerkaufbau
Zielgruppenexpertise
Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH
Innovation Management
Netzwerkaufbau
Zielgruppenexpertise

 

Ludwig Boltzmann Institute Digital Health and Patient Safety
Wissenschaftliche Unterstüzung
Research
Prozessevaluierung
Semanticlabs GmbH
Technologisches Projektmanagement & Consulting
Two Next Inclusion
Konsortialführer
Netzwerkaufbau
Produktentwicklung
Andrea Schmidt
Andrea Schmidt
Innovation Management
christian

Christian Derndorfer-Flecker
Innovation Management

Anna Teufel

Anna Fassl
Research

Michael Jakl
Consulting

Nicole Traxler

Nicole Traxler
Innovation Management, Projekt- koordination

Vera Penz

Vera Penz
Research

Kicker-Frisinghelli1

Karin Kicker-Frisinghelli 
Consulting

Klager Elisabeth

Elisabeth Klager
Innovation Management – Evaluation

Sarah_sw

Sarah Gebhardt
Innovation Management, 
Projekt-Koordination

 

Weitere Partner und Unterstützer

Markus Schmeiduch
UX/ UI
Design

Severin Burgstaller
Prototyping, Entwicklung

Sie oder Eure Organisation?

Wollen Sie mit uns zusammenarbeiten?

Wenn Sie Interesse haben uns zu unterstützen und mögliche Ideen einbringen wollen, kontaktieren Sie uns gerne. Wir freuen uns darauf Sie kennenzulernen! 
hello@two-next-inclusion.org